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Geschichte Methlers

Anja Sklorz nach einem Diskurs zur Geschichte Methlers  von Hans-Jürgen Kistner

Den ältesten Beleg über menschliche Besiedelung im Gebiet des heutigen Stadtteils Methler finden wir östlich des Dorfes Wasserkurl durch Funde einer Vielzahl von Steinwerkzeugen aus der Jungsteinzeit (5. bis 2. Jahrtausend v. Chr.)

Den nächsten und zugleich bedeutendsten Siedlungsnachweis finden wir in der germanischen Siedlung im Seseke-Körne-Winkel in Westick. Aufgrund der Funde lässt sich eine Besiedelung vom 1. Jh v. Chr. bis ins 9. Jh. nach Chr. nachweisen. Man fand neben germanischen Produkten die Grundrisse eines Hauses von 48m Länge und 8m Breite, das germanische Langhaus. Ein Modell dazu ist im Haus der Stadtgeschichte in Kamen zu bestaunen. Außerdem fand man römische Münzen und Gegenstände, was auf einen regen und friedlichen Austausch mit den römischen Besatzern aus Oberaden hinweist.


Die ersten schriftlichen Überlieferungen und Erwähnungen der Siedlungen liegen im Jahr 898. In einer Schenkungsurkunde des St. Gereonstiftes zu Köln schenkten die Witwe Wichburg und ihre Söhne dem Stift je eine Hufe Ackerland in Methler und Aplerbeck. Westick trat um 1250 im Heberegister der Abtei Werden (Essen) das erste Mal schriftlich in Erwähnung. Wasserkurl wurde 1341 in der Stammrolle des Ritters von Bynolen erstmals schriftlich erwähnt.

Kultureller Mittelpunkt des Kirchspiels Methler, zu dem im Mittelalter die Dörfer Methler, Westick, Wasserkurl, Weddinghofen, Oberaden, Niederaden, zeitweilig auch Lanstrop und Husen gehörten, war die Margaretenkirche. Die Reformation erreichte Methler um 1560, seit dieser Zeit ist die Gemeinde lutherisch.

Die Margaretenkirche ist eine kunsthistorisch bedeutsame spätromanische Hallenkirche aus grünem Sandstein, erbaut ca. 1250. Der Turm ist noch 100 Jahre älter. Ausgrabungen weisen auf einen älteren Vorgängerbau hin.

Ein nennenswerter Entwicklungsschub trat erst im 19. Jh. ein: Der Eisenbahnbau ermöglichte die Industrialisierung des Ruhrgebietes und damit auch des hiesigen Raumes. Im Gefolge der Eisenbahn entstanden an der Strecke Industriebetriebe. Für unsere Region war dies natürlich der Bergbau. 1856 teufte man südlich von Methler die Zeche Courl ab, 1873 die Zeche Monopol in Kamen.

Weitreichende Auswirkungen hatte die Zechenentwicklung und der Bergbau vor allem auf die Gemeinden Westick und Methler. 1871 begann die Gewerkschaft Courl auf dem Gebiet der Gemeinde Methler die erste von acht Bergarbeitersektionen zu bauen.

Die Sektionen 1 bis 4 entstanden auf Methleraner Gebiet, die Sektionen 5 bis 8 auf Westicker Seite.

Die Auswirkungen des Baus der Kaiserau auf die alten Dörfer Methler und Westick waren enorm, denn durch den Zuzug von Bergleuten entstanden eine Reihe von Integrationsproblemen: fremde Menschen, andere Mundarten und Mentalitäten und die Zunahme der katholischen Bevölkerung veränderten das gewachsene Millieu. Insbesondere das rege Vereinsleben, das auch heute noch Aushängeschild von Methler ist, half diese Integrationsproblematik zu lösen.


Die 1100-Jahr-Feier in Methler im Jahre 1998 und der Zusammenhalt der Methleraner Vereine sowie ihr Zusammenschluss in der Vereinsgemeinschaft Methler e.V. sind ein deutliches Zeichen für das verbindende Vereinsleben in unserem Ortsteil.

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